In den Wochen, die ich mit den Männern am Meer verbringe, kehren wir in das einfache Leben zurück. Wir gehen angeln und sitzen am Lagerfeuer, wo wir auch unser Essen zubereiten. Bevor wir aufbrechen, verabschieden wir uns aus der digitalen Welt und entscheiden uns ganz bewusst, nur das mit auf die Jagd zu nehmen, was wir wirklich brauchen.
Zurück bleiben unter anderem Telefone, Terminkalender und To-Do-Listen. Aber auch jede Menge Ersatzkleidung, Koffer voller Angelgerätschaften oder unnötiges Outdoor-Getackle.
Diese klare Entscheidung zur Einfachheit schafft einen Raum und eine Übersichtlichkeit, die die Männer in ihrer alltäglichen Welt oft verloren haben.
Ja, das Leben passt in einen Sechzig-Liter-Rucksack, und diese Reduktion fühlt sich richtig gut an.
Jeglicher unnötiger Ballast, der der Sache nicht dienlich ist und nur Kräfte bindet, findet in den Rucksäcken keinen Platz.
Dieses Bekenntnis zur Einfachheit schafft Freiheit und setzt Energie frei. Und sie fördert das Bewusstsein, sich auf das zu fokussieren, was wirklich wichtig ist.
Für viele Männer ist dieses Bekenntnis verbunden mit der Wie- derentdeckung eines längst verloren geglaubten Lebensgefühls: Es braucht keinen Plan B, C, oder D im Leben. Ich ziehe los mit meinem Plan A und entscheide mich ganz bewusst, nur das mitzunehmen, was ich wirklich brauche. Und wenn es anders kommt, vertraue ich auf meine Erfahrung, meine Kreativität und mein Improvisationstalent.
Dass das Leben der Männer so komplex geworden ist, hat oft mit einer Angst vor dem Leben selbst zu tun. Sie wollen auf alles vorbereitet sein und merken gar nicht, dass sie längst nicht mehr nur einen, sondern sechs, sieben, oder gar acht Sechzig-Liter-Rucksäcke mit sich schleppen, obwohl sie eigentlich nur einen tragen können…

Was brauchst Du wirklich zum Glücklichsein?

( aus „Ein Mann, ein Meer“ / bene Verlag )